1990-1999

Wir sind Weltmeister

Die Frühkirmes des Jahres 1990 wird auch den Mitgliedern des Trommlerkorps Effeld ewig im Gedächtnis bleiben, denn am damaligen Sonntag besiegte die deutsche Nationalmannschaft in Rom im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft die Mannschaft von Argentinien mit 1:0 und löste damit die feuchtfröhlichste Kirmesveranstaltung der jüngeren Geschichte aus. Hieran hatte unser Verein mit spontanen Umzügen durch das Dorf sowie Gesangseinlagen wie „es gibt nur einen Rudi Völler ...“ einen nicht geringen Anteil.

Gruppenfoto 1991 am „Effelder Waldsee“
Gruppenfoto 1991 am „Effelder Waldsee“

Gegenbesuch in Pucking

Im Juni des Jahres 1991 unternahmen wir den bereits zwei Jahre zuvor geplanten Ausflug nach Österreich. Von den Puckinger Musikern wurden wir mindestens ebenso herzlich empfangen wie diese zuvor in Effeld. 
Das Trommlerkorps sorgte in Österreich besonders durch den zackigen Auftritt bei der dortigen Parade, verbunden mit dem bekannten Stechschritt, für Aufsehen unter der Bevölkerung. In Effeld begonnene Freundschaften wurden mit dem einen oder anderen Maß Bier gefestigt und halten zum Teil sogar bis zum heutigen Tage. 

Zu Beginn der 90er-Jahre organisierten wir mehrfach Fahrten zum NATO-Musikfest nach Mönchengladbach. Gerade unsere Jugendlichen hatten viel Spaß nicht nur an der Musik, die dort dargeboten wurde. Auch das interessante Show-Programm mit zum Teil atemberaubenden Kunststücken faszinierte unsere Nachwuchsmusiker.

Landesmusikfest in Erkelenz

Wie schon elf Jahre zuvor fand das Landesmusikfest des Jahres 1994 im Kreis Heinsberg und zwar in Erkelenz statt. Neben dem glanzvollen Festzug, an dem das Trommlerkorps zusammen mit 80 anderen Vereinen teilnahm, war Höhepunkt dieses Musikfestes sicherlich die Auszeich-nung eines ersten Ranges mit Belobigung in der Oberstufe beim dortigen Wertungsspiel. Hierüber freuten wir uns ungemein, schließlich war dies zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder eine Anerkennung unserer Leistung aus berufenem Munde. Außerdem hatte die monatelange Vorbereitung hierauf, verbunden mit vielen Sonderproben, uns wirklich einiges abverlangt. Da war die Auszeichnung umso mehr wert.

Generationswechsel im Vorstand

Gegen Ende des Jahres 1994 vollzog sich innerhalb unseres Vorstandes ein Generationswechsel. Der seit 25 Jahren als Erster Vorsitzender aktive Helmut Schmitz und der sich mit 26 Jahren sogar noch länger im Amt befindende Kassierer Rolf Hilgers stellten sich bei der Generalversammlung nicht mehr zur Wahl und machten den Weg frei für jüngere Mitglieder, blieben aber dem Vorstand „in der zweiten Reihe“ erhalten. Neuer Vorsitzender wurde Norbert Schmitz, der dieses Amt bis heute wahrnimmt.

Ausflüge auch für den Nachwuchs

Mitte der 90er-Jahre unternahmen auch unsere Jugendlichen Ausflüge, die sich zum Teil über mehrere Tage erstreckten. Ob die Übernachtung hierbei in einer Jugendherberge oder Zelt stattfand, war egal. Für Stimmung unter den Nachwuchsmusikern war spätestens dann gesorgt, wenn eine Nachtwanderung auf dem Programm stand. Zahlreiche Besuche interessanter Ziele wie z.B. dem Nürburgring oder einem tropischen Schwimmbad rundeten die Ausflüge ab.

Jugendausflug Nordsee
Jugendausflug Nordsee

Ab jetzt liegt Effeld einmal im Jahr am Meer

Zum Ende des Jahres 1996 erlebte Effeld eine Premiere. Der seit 1977 stattfindende „Nikolausabend“ wurde von uns umfunktioniert in ein „Hafenkonzert“. Und so wurde unsere Halle zu einer gemütlichen Hafenkneipe.

Das Bühnenbild mit der wunderschönen Hafenlandschaft und sogar ein eigener Leuchtturm erzeugten die Atmosphäre eines kleinen norddeutschen Fischerdörfchens. Unsere Idee fand beim gesamten Publikum ungeteilte Zustimmung. Beim Hafenkonzert erinnerten wir uns auch an alte Bräuche und führten zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder ein kurzes Theaterstück auf. Gepflegt wurde hierbei die Kameradschaft zur Schützenbruderschaft aus Helenabrunn. Unsere Freunde vom Niederrhein ließen es sich nicht nehmen, beim Sketch „Dinner for one“ die Hauptrolle zu übernehmen. Da diese Idee so gut beim Publikum ankam, entschlossen wir uns, in den kommenden Jahren selbst etwas auf die Beine zu stellen. Dies ist uns auch bis zum heutigen Tage immer wieder gelungen. 
Gleichzeitig traten – natürlich passend zum Motto - an diesem Abend zum ersten Mal die „Singenden Seemänner“ auf. Hier hatten sich einige besonders stimmbegabte Mitglieder unseres Vereins zusammengetan, um den Publikum einige Lieder von der „Waterkant“ zu präsentieren.

Die singenden Seemänner
Die singenden Seemänner

Auch eine Kirmes kann ganz anstrengend sein

Das Jahr 1997 stand ganz im Zeichen der Frühkirmes. Zusammen mit Schützenkönig Helmut Schmitz, unserem langjährigen Ersten Vorsitzenden, abgeschossen hatte, feierten wir die wohl beste, aber auch anstrengendste Kirmes der jüngeren Vereinsgeschichte. Wie immer fing die Kirmes bereits Tage vor dem eigentlichen Termin mit dem Aufbauen und Schmücken am Königshaus an, so dass am eigentlichen Fest die meisten Spielmannskameraden bereits mit ihren Kräften am Ende waren. Gleichwohl erlebten wir dann drei wundervolle Tage. Erstmals eingesetzt wurde hier auch das frisch erworbene Zelt unseres Vereins. Vor schlechten Witterungseinflüssen geschützt konnten wir beruhigt in unserer 6 x 9 m großen „Unterkunft“ weiter feiern.

  Die „alten Säcke“ im Gleichschritt Frühkirmes 1997
Die „alten Säcke“ im Gleichschritt Frühkirmes 1997

Der Höhepunkt: Wir bei der Steuben-Parade in New York

Die Planungen hatten bereits Anfang 1997 begonnen; im September 1998 war es dann soweit. Das Trommlerkorps Effeld flog zur Steuben-Parade nach New York. Der fünftägige Ausflug in eine der faszinierendsten Städte der Welt gehört sicherlich zu den Höhepunkten im 75-jährigen Bestehen des Vereins. Bereits der achtstündige Flug mit einer Gruppe von über 80 Personen war ein Abenteuer für sich. Vor Ort unternahmen wir begeistert Stadtrundfahrten mit einem Ausflugsboot sowie mit dem Bus. Besuche von Empire State Building, Freiheitsstatue, Wall Street und Broadway durften hierbei natürlich nicht fehlen. Auf vielfältige Weise erkundeten wir den „Big Apple“ und kamen aus dem Staunen einfach nicht mehr heraus.

Steubenparade 1998 auf der 5th Avenue
Steubenparade 1998 auf der 5th Avenue

Die Steubenparade

Bevor sich die Parade in Bewegung setzte, fand eine gemeinsame Messe in der riesigen St.Patrick´s Cathedral – übrigens auf deutsch - statt. 
Unglaublich und unbeschreiblich für alle Beteiligten war sicherlich der Umzug durch die Hochhausschluchten der 5th Avenue. Gerade hier lernten wir eine zwar völlig fremdartige, aber aus vielen Filmen und Fernsehserien doch bekannte Atmosphäre kennen. Mit unserer Marschmusik begeisterten wir hier nicht nur die Amerikaner. Auch dem Zweiten Deutschen Fernsehen war unser Verein positiv aufgefallen, so dass sie sich in ihrem Bericht viel Zeit für uns ließen. 

Nach der Parade fand noch eine Freundschaftsparty im Central Park statt. Hierbei mussten wir mit viel Erstaunen feststellen, dass das ZDF dem eigens fürs Fernsehen engagierten Verein wohl nicht traute. Denn dieser trat nur im Playback auf, was in dem Partyzelt für einige Lacher sorgte. Wir selbst präsentierten uns am Ende den Zuschauern noch mal „live“. Gegen Ende der Party tauschten zwei unserer Mitglieder sogar noch ihre Uniformen mit originalen New Yorker „Cops“. Kurzum, ein unvergesslicher Ausflug!

  „Trikottausch“ unserer beiden Polizisten Norbert Schröders und Norbert Schmitz bei der Freundschaftsparty im Central-Park
„Trikottausch“ unserer beiden Polizisten Norbert Schröders und Norbert Schmitz bei der Freundschaftsparty im Central-Park
Gruppenfoto vor der St. Patrick’s Cathedral
Gruppenfoto vor der St. Patrick’s Cathedral

Unser "New York Lied"

Beim Rückflug haben unsere musikalischen „Genies“ ihre Eindrücke gleich in einem kleinen Song festgehalten und den Titel von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ für unseren Ausflug umgedichtet:

Ich war schon einmal in New York, ich war schon einmal richtig frei, 
war bei der Steubenparade einmal live dabei. 

Im Golddorf Effeld bin ich zu Haus, heut fahr ich wieder dort hinaus 
dem TK-Effeld wird ich treu verbunden sein. 

Bald fahr ich wieder nach New York, bald wird ich wieder richtig frei, 
genieß das Frühstück bei Howard Johnson mit Speck und Ei. 

Ich träum zu Haus nur von New York, ich träum mich wieder dort hinaus. 
Bald wird ich staunend nochmals auf dem Broadway sein.

Bei unserem nächsten Konzert wurden die Ereignisse dieses Ausfluges unserem Publikum in einem kurzen Theaterstück vorgeführt und entsprechend parodiert:

Frage: Wo ist die richtige Freiheitsstatue?

Gemeinsame Jubiläumsfeier mit dem Instrumentalverein

Hinter den Erlebnissen des New-York-Ausflugs mussten die Feierlichkeiten des 70jährigen Bestehens im August 1998 fast schon zurückstehen. Zu Unrecht eigentlich, denn zusammen mit den Mitgliedern des Instrumentalvereins, der in diesem Jahr sein 40jähriges Bestehen feierte, holten wir das Stadtmusikfest wieder nach Effeld. Während samstags die Band „Time“ für Stimmung beim überwiegend jungen Publikum sorgte, stand der Sonntag ganz im Zeichen der Blasmusik. Drei verschiedene Kapellen unterhielten die zahlreichen Zuschauer. Vorher hatte bereits ein Umzug mit anschließender Parade an der Kirche stattgefunden.

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