Effeld – Korps präsentiert Konzert mit Shows und Emotionen
In einem waren sich alle Besucherinnen und Besucher einig: Ein dreistündiges Konzert ohne eine einzige Minute Langeweile! Mit einem wechselnden Gemisch aus Show und Emotionen gelang dem Trommler- und Pfeiferkorps Effeld ein beeindruckendes Konzert. Zu Ehren seines „Gold-Dirigenten“ Heinz Gotzen, der als „Goldfinger“ seit 50 Jahren den Verein musikalisch anleitet, gaben die Effelder Spielleute ein Jubiläumskonzert.
Eröffnet wurde das Konzert mit einem schmissigen Marsch, vorgetragen durch das Jugendkorps, nachdem der 1. Vorsitzenden, Tobias Derichs, das Publikum im voll besetzten Bürgerhaus herzlich begrüßt hatte. Neben vielen Musikfreunden und Vereinsvertretern aus dem Spargeldorf freute sich der Verein über Ehrengäste, Ehrenmitglieder sowie Partnervereine aus den benachbarten Ortschaften.
Standesgemäß mit vergoldetem Zeigefinger und passender Einzugsmelodie und mit reichlich goldenem Lametta wurde der Goldjublilar schließlich ins Bürgerhaus hinein präsentiert, bevor das Konzert mit dem Stück „Anker gelichtet“ eingeläutet wurde. Mit diesem Marsch, der eine wichtige Zeremonie der Marine darstellt, wurde an die Anfangszeit Gotzens als Musiker bei der Bundeswehr erinnert. Kurzerhand griff er dabei gleich zu Beginn selber zu seiner Posaune.
Markus Peggen führte seine gekonnte Moderation fort mit Stationen der musikalischen Laufbahn, die sich unter dem Motto „Das Beste aus 50 Jahren Heinz Gotzen“ in den präsentierten Musikstücken wiederfand. „San Lorenzo“, einst ausgezeichnet mit Belobigung in der Oberstufe, amerikanische Marschhighlights wie „St. Louis Blues“ und „When the saints go marching in“ als Erinnerung an die Steubenparade in New York, oder an das Matrosen-Outfit der Spielleute angepasste Potpourri „Matrosenliebe“ waren nur einige der Musikstücke, die zum Mitklatschen und Mitsingen animierten.
Für Showeffekte sorgten bei abgedunkelter Atmosphäre leuchtend schwingende Trommelstöcke und an der Leinwand aufploppende Fotos aus den letzten 50 Jahren Vereinsgeschichte.
Mit einem bis dahin geheim gehaltenen Programmpunkt überraschten die Vorsitzenden, die Heinz Gotzen auf seinem 50 Jahre langen Weg begleiteten. Als Solisten an Sopran- und Altflöte, mit Lyra und Schlagwerk bewiesen sie, das auf kernige Marschmusik getrimmte Spielleute mit weichen Flötentönen auch emotionale Musikmomente beherrschen. Mit dem „Marsch des Soldaten des Robert Bruce“ sorgten sie nicht nur für Gänsehaut beim Publikum, auch Heinz Gotzen und dessen Frau Marita zeigten sich sichtlich gerührt.
Mit den Polkas „Aus Böhmen kommt die Musik“ und „Böhmischer Traum“ beschränkten sich die Gäste wiederum nicht nur aufs Zuhören, sondern versetzten das Konzert durch Mitsingen, Schunkeln und Klatschen in eine ausgelassene Stimmung.
Für den Wechsel in einem dann wieder emotionalen Teil sorgte Heinz Gotzen selber. Während seiner vom Keybord begleiteten Etüde „On the mountain top“ von C.L. Barnhouse mit einem einfühlsam vorgetragenen Solo auf dem Euphonium hätte man im Saal eine Stecknadel fallen hören.
Schluss- und gleichzeitiger Höhepunkt des Abends war die Ehrung Gotzens mit der goldenen Dirigentennadel des Bundes Deutscher Musikverbände, einer Auszeichnung, die ihresgleichen suchen dürfte. Die Treue zu seinem weit über 40 Spielleuten zählenden Korps wurde mit dem Marsch „In Treue fest“ gekrönt.
Mit musikalischer Unterhaltung der Rodebachtaler Musikanten klang der kurzweilige und perfekt inszenierte Festabend aus.
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